100 Jahre VAA: Festakt in der Kölner Flora
In diesem Jahr feiert der VAA sein 100-jähriges Bestehen. Am Festakt in der Kölner Flora am 17. Mai nahmen zahlreiche hochkarätige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teil.
Als Rechtsnachfolger des am 10. Mai 1919 gegründeten Bundes angestellter Chemiker und Ingenieure (Budaci) ist der VAA eine der ältesten Arbeitnehmerorganisationen in Deutschland. Zum Festakt konnte der 1. Vorsitzende des VAA Rainer Nachtrab die Delegierten des VAA und zahlreiche hochkarätige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begrüßen. „Wir feiern unser 100-jähriges Jubiläum in einer unruhigen Zeit“, so Nachtrab. „Digitalisierung und Künstliche Intelligenz werden Unternehmens- und Arbeitswelt tiefgreifend ändern. Unsere Fach- und Führungskräfte sorgen dank ihrer Ausbildung und Berufung dafür, dass die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland auch in Zukunft eine Erfolgsgeschichte und Basis für unseren Wohlstand bleibt.“
Beim Festakt zu 100 Jahren VAA am 17. Mai 2019 in der Kölner Flora haben neben VAA-Hauptgeschäftsführer Gerhard Kronisch auch der IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, der 1. VAA-Vorsitzende Rainer Nachtrab, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Armin Laschet und BAVC-Präsident Dr. Kai Beckmann mitgefeiert (von links). Foto: Maria Schulz – VAA
Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Armin Laschet sagte in seiner Festrede: „Die Chemie- und Pharmabranche mit ihren rund 94.000 Beschäftigten ist eine tragende Säule der nordrhein-westfälischen Industrie. Wir wollen Nordrhein-Westfalen zum innovativsten Chemiestandort in Europa weiterentwickeln. Das gelingt nur in einem intensiven Dialog mit den Unternehmen der Branche, dazu gehören auch die Fach- und Führungskräfte des Verbands angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie.“ Der Ministerpräsident weiter: „Der VAA hat in seiner 100-jährigen Geschichte eindrucksvoll gezeigt, wie erfolgreiche Verbandsarbeit zum Wohle von Arbeitnehmern und Unternehmen aussieht. Lassen Sie uns weiterhin Zukunftsthemen wie Mitbestimmung, Fachkräftesicherung, Energiewende oder die Digitalisierung gemeinsam gestalten, damit der Industriestandort Nordrhein-Westfalen auch für die nächsten 100 Jahre gesichert und gestärkt wird.“
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker gratulierte zum Jubiläum und betonte: „Im Kölner ‚Chemiegürtel‘ wird mehr als ein Viertel des in Deutschland erzielten Chemieumsatzes erwirtschaftet, über 230 Chemieunternehmen aller Größen und Sparten mit über 65.000 Beschäftigten haben sich hier angesiedelt.“
Auch der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Michael Vassiliadis hat Glückwünsche seiner Gewerkschaft persönlich überbracht: „Alle Beschäftigten stehen gemeinsam vor großen Herausforderungen – in den Betrieben, in Wirtschaft und Politik, in der Gesellschaft. Ich kann den VAA nur ermutigen, diese Herausforderungen mutig anzunehmen und engagiert seinen Beitrag zu leisten, um den vor uns liegenden Wandel zu bewältigen.“
Der VAA habe gute Führung zu seinem Markenzeichen gemacht, so der Präsident des Bundesarbeitgeberverbands Chemie (BAVC) Dr. Kai Beckmann. „Der VAA ist die starke Stimme der Menschen, die in unseren Unternehmen Führungsverantwortung tragen. 100 Jahre VAA sind 100 Jahre erfolgreicher Einsatz für die Interessen der Mitglieder, für das Miteinander im Betrieb und für eine gute Zukunft unserer Branche.“
Foto: Ursula Statz – VAA
In den letzten 100 Jahren haben sich die Arbeitsbeziehungen in der Chemie- und Pharmabranche häufig und stark verändert. Immer wieder hat dabei der VAA seine Stimme erhoben, die Arbeitswelt mitgestaltet und die Interessen seiner Mitglieder vertreten. Die leitenden Angestellten haben ihre Position innerhalb der paritätischen Mitbestimmung als dritte Kraft zwischen Arbeit und Kapital immer wieder behauptet. „Durch das Mitbestimmungsgesetz 1976 und das Sprecherausschussgesetz 1988 wurde ihre Gruppe in der Betriebs- und Unternehmensverfassung anerkannt. Der VAA hatte an der Entstehung dieser Mitbestimmungsgesetze wesentlichen Anteil“, so Rainer Nachtrab.