VGA: „Es ist wünschenswert, dass es noch mehr Querdenker gibt“
Hans-Ulrich Buß, Präsident des Bundesverbands der Assekuranzführungskräfte (VGA),
über digitale Berufsbilder und Stellenabbau
Interview: Michael Stanczyk
VERSICHERUNGSWIRTSCHAFT Wie bewerten Sie die digitale Entwicklung in der deutschen Versicherungswirtschaft?
HANS-ULRICH BUß: Die Entwicklung ist als exponentiell zu bezeichnen. Gemäß unserer Einschätzung kann die Branche allerdings kaum schneller reagieren, da aktuell viele weitere umzusetzende Maßnahmen parallel zu bearbeiten sind. Es handelt sich hierbei um viele bestehende Faktoren und Abhängigkeiten, die in der Umsetzung auch insbesondere von den derzeitigen IT-Kapazitäten bestehen und geprägt sind. Gemäß unserer Erfahrung arbeiten die jeweiligen IT-Abteilungen mit Hochdruck an der Umsetzung der Anforderungen, die die weitere Einführung und der Ausbau der „digitalen Welt“ erfordert. Insbesondere durch die Umsetzung der Anforderungen, die die IDD mit sich bringt, sind wertvolle IT-Ressourcen blockiert, um die Umsetzung der Digitalisierung in dem erforderlichen vollen Maß zu ermöglichen. Auch gibt es aktuell noch zu wenig entsprechende Fachleute, die in der weiteren Umsetzung der jeweiligen umzusetzenden Digitalisierungsprozesse ihre wertvollen Erfahrungen einbringen können. Durch Gründungen, den Zukauf von Beteiligungen an Insurtechs, wird versucht, das bisher bei einigen Versicherern bestehende digitale Stückwerk zu ordnen, die Abläufe zu straffen und somit auch hier möglichst schlanke Prozesse zu schaffen. Allerdings ist zu beobachten, dass auch bei unseren Versicherern große Unterschiede in der Umsetzung bestehen, wobei sich nahezu alle Unternehmensleitungen darüber einig sind, dass eine Zukunft und Wettbewerb ohne Digitalisierung nur schwer vorstellbar ist.
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