Befindlichkeitsumfrage 2020: Führungskräfte stehen in der Krise hinter ihren Unternehmen
Die große Mehrheit der Führungskräfte in der deutschen Chemie- und Pharmabranche blickt während der COVID-19-Pandemie mit Wohlwollen auf die Personalpolitik der Unternehmen. Das zeigt die diesjährige Befindlichkeitsumfrage des VAA. Mit einer Ausnahme erhalten alle Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr gleichbleibende oder verbesserte Bewertungen. Covestro verteidigt erneut seine Spitzenposition im Ranking der Personalpolitik, wie im Vorjahr gefolgt vom Mainzer Glaskonzern Schott.
Die Durchschnittsnote der Unternehmen im Umfrageranking hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 3,0 auf 2,8 verbessert. Bei den Zusatzfragen zum Umgang der Unternehmen mit der COVID-19-Pandemie vergaben die Befragten im Durchschnitt sogar die Note 2,1. Dazu VAA-Hauptgeschäftsführer Gerhard Kronisch: „Obwohl in einigen Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Lage Einschnitte angekündigt oder bereits vorgenommen wurden, hat sich die Stimmung insgesamt sogar verbessert. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Führungskräfte in der Krise hinter ihre Arbeitgeber stellen.“
Ranking der VAA-Befindlichkeitsumfrage 2020 (Anklicken zum Vergrößern klicken)
Hinter dem Spitzenreiter Covestro und der zweitplatzierten Schott AG konnte in diesem Jahr der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim in die Top drei des Unternehmensrankings vorrücken. Auch die Pharmaunternehmen Roche Diagnostics und die Bayer AG aus Leverkusen konnten ihre Bewertungen und Platzierungen verbessern, ebenso wie der deutsche Teil des amerikanischen Chemieriesen Celanese. Der bayerische Chemiekonzern Wacker erhielt dagegen als einziges Unternehmen im Ranking eine deutlich schlechtere Bewertung als im Vorjahr und fiel von Platz drei auf Platz zehn zurück.
Über alle teilnehmenden Unternehmen hinweg wurde erneut die Qualität der Personalentwicklung am deutlichsten kritisiert. Hier vergaben die Teilnehmer im Schnitt die Schulnote 3,7. Auch die Kommunikation der Karrierechancen (3,6) und die Ehrlichkeit der Zielvereinbarungssysteme (3,5) ruft die deutliche Kritik der Fach- und Führungskräfte hervor. Besonders positiv bewertet wurden dagegen die Information über die Geschäfts-strategien der Unternehmen (Durchschnittsnote 2,1), die Ausgestaltung der Sozialleistungen (2,2) und das seltene Auftreten von Mobbingfällen (2,3).
Die jährliche VAA-Befindlichkeitsumfrage wurde 2020 zum 19. Mal durchgeführt. An der Befindlichkeitsumfrage beteiligten sich von Mitte April bis Mitte Mai mehr als 3.000 Personen.