Veranstaltungsbericht: Zukunftsthemen in den Mittelpunkt stellen

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Wie kann Deutschland fit für die Herausforderungen des Klimaschutzes, der Digitalisierung und des demografischen Wandels gemacht werden? Nicht nur die Führungskräfte erwarten von einer künftigen Bundesregierung konkrete Antworten auf die Zukunftsfragen unserer Zeit. Um den Blick stärker auf die inhaltliche Auseinandersetzung zu lenken, hat die ULA Wahlprüfsteine mit zentralen Anliegen und Forderungen an die Parteien versendet. Für den direkten Austausch hat die ULA im Vorfeld der Bundestagswahl zwei digitale Politik-Dialoge mit Vertretern von Parteien ausgerichtet, die offene Ohren für die Belange der Führungskräfte haben.

Auf den Politik-Dialogen haben die zahlreich teilnehmenden Führungskräfte mit den Kandidatinnen und Kandidaten diskutiert, worauf es in der neuen Legislaturperiode ankommt. Laut ULA-Präsident Roland Angst seien die Führungskräfte diejenigen, welche die notwendigen Veränderungen aktiv gestalten und umsetzen müssen. „Wir brauchen einen anspruchsvollen Fahrplan für die Zukunft. Kanzlerin oder Kanzler zu sein und Deutschland zu regieren, bedeutet vor allem, Orientierung zu geben und Ziele zu formulieren“, mahnte Führungskräftepräsident Angst.

Das Thema Leadership ist Kernanliegen der ULA. Roland Angst betonte, dass Unternehmen vielfach über ein institutionelles Risikomanagement verfügten.

„Die fehlende Vorbereitung und das Management der Coronapandemie, der Starkregenkatastrophe und das Afghanistandebakel müssen hingegen als Staatsversagen angesehen werden.“

Der Stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende sowie arbeitsmarkt- und rentenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Johannes Vogel sieht „freie Bürgerinnen und Bürger“ als Akteure und Innovationstreiber. „Alle würden profitieren und voneinander lernen, wenn es einen intensiveren personellen Austausch zwischen der Wirtschaft und der Politik geben würde“, erklärte Vogel beim ersten Politik-Dialog am 19. August 2021.

In der weiteren Debatte stand im Mittelpunkt, wie die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit erhalten werden und zugleich die Transformation der Wirtschaft hin zu mehr Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Praxis gelingen kann. „Die Grünen stehen für eine schützende Politik“, erklärte die Parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für Wirtschaftspolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Katharina Dröge.

„Wir bieten der Industrie einen Klimapakt an: Damit sich eine klimaneutrale Produktion gegenüber den konventionellen Anbietern lohnt und wettbewerbsfähig ist.“ Vogel von der FDP stellte hingegen die ordnungspolitischen und technologieoffenen Ansätze seiner Partei heraus. Vogel sagte zu den Eckpunkten der Wahlprogramme:

„Die Reform der Altersvorsorge ist eine entscheidende Herausforderung der nächsten Legislatur.“

Skepsis gegenüber Leistungsträgern abbauen

Beim zweiten Politik-Dialog für Führungskräfte am 31. August rückten die Themen Arbeit und Soziales ins Rampenlicht. Die Stellvertretende Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) von CDU und CSU Jana Schimke erklärte:

„Wir müssen die Skepsis gegenüber Leistungsträgern abbauen, Partnerschaften eingehen und zu einem neuen Miteinander finden.“

Die Bundestagsabgeordnete hob hervor: „Nur so können wir die Herausforderungen erfolgreich meistern.“ Die Teilnehmer der Veranstaltung nutzten die Gelegenheit, ihre praktischen Erfahrungen zu mobiler Arbeit in den Dialog über die Rahmenbedingungen der künftigen Arbeitswelt einzubringen. Der SPD-Abgeordnete Bernd Rützel, Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales, sagte hierzu:

„Das Arbeitszeitgesetz ist ein Schutzgesetz. Deswegen haben wir als SPD den Wünschen nach mehr Experimentierräumen nicht zugestimmt. Der bisherige Rahmen lässt hinreichend Platz für Flexibilität.“

Zum Abschluss der Veranstaltungen hat sich ULA-Präsident Angst bei den Kandidatinnen und Kandidaten für die offene und konstruktive Debatte bedankt. „Wir freuen uns über die Bereitschaft aller Referenten, den Dialog mit der ULA als Dachverband der Führungskräfteverbände auch in der nächsten Legislaturperiode fortführen zu wollen.“ Dies sei umso wichtiger, weil die Bürger und Unternehmen ein Anrecht darauf haben, zu erfahren, wie die wichtigsten Herkulesaufgaben in den nächsten Jahren zu bewältigen sind und was ihnen konkret abverlangt wird.

Welche Schwerpunkte die Parteien in möglichen Koalitionsverhandlungen und der kommenden Legislaturperiode setzen wollen, zeigt die ULA ausführlich in ihren veröffentlichten Wahlprüfsteinen auf. Der Ausblick auf das wichtige Themenfeld Arbeit ist auf den folgenden Seiten zum Nachlesen aufbereitet. Die eingegangenen Antworten in den weiteren führungskräfterelevanten Themenfeldern Soziale Marktwirtschaft, Chancengleichheit, Steuern, Soziales, Mitbestimmung, Industriestandort und Europa finden interessierte Leser auf www.ula.de

Der Veranstaltungsbericht erschien in den ULA-Nachrichten im Oktober 2021.