FAZ: Führungskräften fehlt politische Führung
13.06.2024 – Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet über die Eröffnung des Deutschen Führungskräftetages 2024:
„Wir haben ein Standortproblem und ein Führungsproblem“, sagte der Präsident des Deutschen Führungskräfteverbandes ULA, Roland Angst, zur Eröffnung des Führungskräftetags in Berlin: „Die Ampel und auch die Europäische Union sind weiterhin an noch zu vielen Stellen im Regulierungs- und Umverteilungsmodus“. Die Koalition brauche ein „umfassendes Update“, um tatkräftig auf multiple Krisen und auf mehrheitliche Erwartungen der Bürger und Unternehmen zu reagieren.“
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann ging als Gastredner auf dem Führungskräftetag darauf ein. Er stellte zum einen für seine Partei einen „Kampf für die Eigenverantwortung“ in Aussicht. Denn die zentrale politische Konfliktlinie verlaufe heute zwischen Vertrauen in Eigenverantwortung und Dirigismus. Zum anderen kündigte er an, zur Bundestagswahl neben dem Programm auch eine „Prozessstrategie“ für effektives Regieren zu erarbeiten – um Angekündigtes gezielter umzusetzen. Auf zu vielen Politikfeldern, ob Bürokratieabbau, digitale Verwaltung oder Energie- und Standortfragen, fehle es längst nicht mehr nicht an Erkenntnissen, sondern an fokussierter Umsetzung.
Markus Steilemann, Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) und Chef des Kunststoffherstellers Covestro, warnte einerseits davor, die Wirtschaftsschwäche als bloße Konjunkturflaute einzustufen und die strukturelle Gefahr eines „dauerhaften Verlusts der industriellen Basis“ zu unterschätzten. Andererseits seien deutsche Unternehmen nach wie vor technologisch enorm stark, etwa in der Anwendung Künstlicher Intelligenz für industrielle Forschung und Entwicklung.