„Beyond Unconscious Bias“- Seminar in Kopenhagen. Auch Manager haben Vorurteile.

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Unbewusste Vorurteile (unconscious bias) beeinflussen unsere täglichen Entscheidungen und können zu Ungleichbehandlung und dem Verlust wertvoller Talente führen.

Unser europäischer Dachverband CEC European Managers hat das EU-Projekt „Beyond Unconscious Bias“ ins Leben gerufen, um Führungskräfte auf die wachsenden Herausforderungen unserer Zeit und eine immer vielfältigere Arbeitswelt vorzubereiten. Das Seminar, organisiert von der dänischen Mitgliedsorganisation Lederne am 9. und 10. September in Kopenhagen, markierte einen weiteren Schritt hin zu inklusiver Führung in Europa.

Führungskräfte stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, Unternehmenskulturen positiv zu verändern und an die Bedürfnisse einer zunehmend vielfältigen Arbeitswelt anzupassen. Angesichts des Fachkräftemangels und diverser werdenden Gesellschaften wird es für Unternehmen immer wichtiger, mit heterogenen Teams umzugehen und die Vorteile von Vielfalt zu erkennen. Der Druck steigt, Arbeitskräfte zu halten und gleichzeitig ein positives, integratives Arbeitsumfeld zu schaffen.

Genau hier setzt das „Beyond Unconscious Bias“-Programm an. Es sensibilisiert Führungskräfte für unbewusste Vorurteile (unconscious bias), die unsere täglichen Entscheidungen beeinflussen und zu Ungleichbehandlung oder dem Verlust wertvoller Talente führen können.

Unbewusste Vorurteile sind allgegenwärtig. Sie helfen uns, Situationen einzuordnen und geben uns Sicherheit. Jeder Mensch denkt in „Schubladen“, doch es ist wichtig, sich dieser Vorurteile bewusst zu werden, um ihnen nicht unreflektiert zu folgen. Führungskräfte, die ihre unbewussten Vorurteile erkennen und überwinden, schaffen nicht nur gerechtere Arbeitsplätze, sondern legen auch den Grundstein für den nachhaltigen Erfolg ihrer Unternehmen. Ein Übermaß an unconscious bias hingegen führt dazu, dass man sich gegenüber Neuem oder Andersartigem verschließt.

Ein typisches Beispiel: Menschen bevorzugen oft Personen, die ihnen in sozialer Herkunft, Aussehen, Geschlecht, Bildung oder Kultur ähnlich sind. Diese Tendenz kann jedoch dazu führen, dass andere, wertvolle Perspektiven und Kompetenzen ungenutzt bleiben – was langfristig zu einem Verlust an Ressourcen und wirtschaftlichem Potenzial führen kann, wie etwa durch Brain Drain.

Vielfalt und Offenheit sind entscheidend für den langfristigen Unternehmenserfolg. Inklusive Führung schafft nicht nur ein positives Arbeitsklima, sondern fördert auch Innovation und wirtschaftliches Wachstum. Unternehmen, die Diversität aktiv leben, schaffen eine Umgebung, in der Kreativität und Erfolg untrennbar miteinander verbunden sind.

Das Seminar „Beyond Unconscious Bias“ ermutigte die Teilnehmenden, „out of the box“ zu denken und ihre Vorurteile zu hinterfragen. Unter der Leitung von Dr. Barbara De Micheli von der Fondazione Giacomo Brodolini nahmen 20 Mitglieder der Führungskräfteverbände aus Deutschland und Skandinavien am Seminar in Kopenhagen teil. Für die ULA war Lena Schröder, Referentin für Politische Kommunikation, vor Ort.

Das „Beyond Unconscious Bias“-Projekt wird seine Mission mit weiteren Sitzungen in Paris am 31. September und 1. Oktober fortsetzen, gefolgt von der Abschlusskonferenz am 27. November in Brüssel.

Weitere Informationen zur Initiative finden Sie unter beyondbias.eu.