Kommentar: Betriebsrente lohnt sich!

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Kommentar des ULA-Präsidenten Dr. Roland Leroux

Der Ruf der betrieblichen Altersversorgung hat gelitten: Die demografische Entwicklung, die Niedrigzinspolitik der EZB, EU-Bilanzierungsvorschriften und steuerliche Rahmenbedingungen in Deutschland haben dafür gesorgt, dass die Betriebsrente weiter unter Druck gerät.

Besonders bei Führungskräften haben zahlreiche Eingriffe der Unternehmen in die Versorgungssysteme während der letzten 30 Jahre dafür gesorgt, dass der Versorgungsgrad für die Arbeitnehmer im Alter immer weiter abgesunken ist – trotz steigender Eigenbeteiligung.

Es gibt Möglichkeiten, diese Entwicklung wenigstens teilweise aufzufangen. Dazu gehören das Hinausschieben des Renteneintrittsalters oder auch das private Sparen von Alterskapital unabhängig vom Arbeitgeber. Die vorrangige Option für Führungskräfte sollte aber die Betriebsrente bleiben. Sie bietet immer noch viele Vorteile gegenüber rein privat finanzierten Systemen. Dabei sollte man wissen, wer die Betriebsrenten finanziert: zum einen die Arbeitgeber, zum anderen die Arbeitnehmer und der Teil, den der Arbeitgeber beisteuert, lohnt sich auf jeden Fall. Auch beim Arbeitnehmeranteil rechnet sich die Investition. Warum? Weil Unternehmen im Regelfall durch Kollektivverträge bessere Konditionen an den Kapitalmärkten erhalten als Privatpersonen und daher bessere Renditen erwirtschaften können.

Besonders attraktiv sind sogenannte Matching-Modelle: Für jeden Euro, den der Arbeitnehmer freiwillig in die betriebliche Altersversorgung einzahlt, gibt der Arbeitgeber einen bestimmten Betrag dazu. Die sich daraus ergebenden Renditen sind auch mit risikoorientierten privaten Anlagen kaum zu übertreffen. Häufig ist das Matching auch nicht durch die Einkommenshöhe gedeckelt. Dieses Angebot nicht zu nutzen, wäre mehr als fahrlässig. Die Politik denkt derweil darüber nach, ob sie die Arbeitgeber noch stärker vom Anlagerisiko und dem sogenannten Langlebigkeitsrisiko entlasten soll.

Auch die ULA muss hier ihre Positionen prüfen. Was das Anlagerisiko angeht, so hat die Niedrigzinsphase verdeutlich: Feste Garantien kosten Geld und Renditepotenzial. Mehr Risiko für den Arbeitnehmer muss daher nicht automatisch nachteilig sein. Anders bei der Langlebigkeit: Kaum etwas wird so unterschätzt wie die eigene Lebenserwartung und der Finanzbedarf im Alter. Daher ist sicherzustellen, dass wenigstens ein Teil der Betriebsrente lebenslang fließt. Sonst droht ein massiver Qualitätsverlust. Match as match can!