Politik-Dialog „Erfolgreiche Transformation des Industriestandortes Deutschland: Schlüsselfaktor Führungskräfte“
ULA-Politik-Dialog (hybrid) mit VAA und VCI |
Donnerstag, den 14. November 2024, 10:00 bis 12:00 Uhr |
Online-Konferenz |
Deutschland befindet sich an einem entscheidenden Wendepunkt, insbesondere in der energieintensiven Chemieindustrie. Wie kann dieser Sektor Teil der Lösung für eine nachhaltige Wirtschaft werden und welche Verantwortung tragen Führungskräfte im Transformationsprozess? Diese Fragen standen im Fokus des hybriden Politik-Dialogs, zu dem der Deutsche Führungskräfteverband ULA, die Vertretung der Fach- und Führungskräfte in Chemie und Pharma VAA sowie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) geladen hatten.
Renommierte Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben sich im Hauptstadtbüro von Covestro getroffen, während ein digitales Publikum die Diskussion live verfolgt hat. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Journalistin Dr. Ursula Weidenfeld. Mit einem eindringlichen Appell an die Verantwortung der Führungskräfte hat ULA-Präsident Roland Angst die Veranstaltung eröffnet:
„Wir als Führungskräfte können und müssen als Vorbilder vorangehen. Deutschland steht am Scheideweg, und die Herausforderungen betreffen uns alle – von maroder Infrastruktur über hohe Energiepreise bis hin zur schleppenden Transformation.“
Seine Worte setzten den Ton für eine Debatte. Immer wieder betont wurde die zentrale Rolle der Führungskräfte bei der Transformation des Industriestandorts Deutschland. Michael Carus, Gründer und Geschäftsführer der nova-Institut GmbH sowie der Renewable Carbon Initiative, schloss an und unterstrich die Bedeutung der Chemieindustrie:
„Europa und gerade auch Deutschland brauchen eine nachhaltige, innovative und starke Chemieindustrie, da die Chemie das Rückgrat für die gesamte Industrie, die Kreislaufwirtschaft und den Wohlstand der Bevölkerung darstellt. Für die grüne Transformation brauchen wir klare und verlässliche politische Rahmenbedingungen.“
Die Bedeutung von Führungskräften als Treiber des Wandels stellte der 2. Vorsitzender des VAA und Vorsitzende des Konzernsprecherausschusses von Covestro Dr. Christoph Gürtler heraus:
„Wie gut die Chemieindustrie den Wandel meistert, hängt entscheidend von ihren Führungskräften ab. Für eine erfolgreiche Transformation braucht es positive Anreizsysteme.“
Gürtler appellierte an Unternehmen, jungen Talenten Perspektiven zu bieten und neue Technologien wie Künstliche Intelligenz aktiv zu nutzen. Anschließend brachten die politischen Vertreter ihre Perspektiven im Panel ein. Der Abgeordnete Carl-Julius Cronenberg, Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales für die FDP, hob die zentrale Bedeutung von Vertrauen und Handlungsspielräumen hervor:
„Führungskräfte nehmen in der Transformation eine Schlüsselposition ein. Doch immer mehr staatliches Mikromanagement führt zu Betriebsverlagerungen und Arbeitsplatzverlusten. Leitende Angestellte verdienen mehr Freiheitsvertrauen.“
Der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Axel Knoerig knüpfte daran an und unterstrich die Notwendigkeit gezielter Weiterbildung:
„Führungskräfte tragen eine große Verantwortung und bedürfen politischer Unterstützung.“
Eine bessere Vernetzung lokaler Bildungsträger könne gezielte Weiterbildungsmaßnahmen ermöglichen.
„Für die Chemieindustrie sind zudem ein regionaler, technologieoffener Energiemix, ein schneller Netzausbau und eine umfassende Steuerreform unerlässlich.“
Prof. Ines Zenke, Präsidentin des Wirtschaftsforums der SPD, unterstrich die zentrale Bedeutung von Führungskräften in Krisenzeiten:
„In Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen und politischer Unsicherheit können Führungskräfte den Unterschied machen. Jetzt ist der Moment, in nachhaltige Innovationen zu investieren und soziale Verantwortung zu übernehmen.“
Schließlich fasste der Geschäftsführer des VCI-Hauptstadtbüros Norbert Theihs zusammen:
„Eine erfolgreiche Transformation erfordert politischen Willen, individuelle Initiative und eine Kultur, die Innovation fördert. Führungskräfte müssen mutig vorangehen, um Deutschland gestärkt in die Zukunft zu führen.“
Im Ergebnis des ULA-Politik-Dialogs ist erneut klargeworden: Die Transformation Deutschlands ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Führungskräfte sind als Schlüsselakteure entscheidend daran beteiligt – als Visionäre und treibende Kraft der Umsetzung.
PROGRAMM
10.00 bis 10.10 Uhr Begrüßung
- Roland Angst, Präsident, Deutscher Führungskräfteverband (ULA)
10.10 bis 11.00 Uhr Impulse
Akzeptanz für den Industriestandort sichern: Nachhaltigkeit als Schlüssel zum Erfolg
- Michael Carus, Gründer und Geschäftsführer des nova-Institut GmbH
Leistung und Verantwortung übernehmen: Führungskräfte als Schlüssel zur Transformation
- Christoph Gürtler, 2. Vorsitzender, VAA – Fach- und Führungskräfte Chemie
11.00 bis 11.55 Uhr Panel
Führungskräfte im Transformationsprozess: Expertise nutzen, Standort stärken
- Michael Carus, Gründer und Geschäftsführer des nova-Institut GmbH
- Carl-Julius Cronenberg MdB, Berichterstatter Mitbestimmung der FDP-Bundestagsfraktion
- Christoph Gürtler, 2. Vorsitzender VAA – Fach- und Führungskräfte Chemie
- Axel Knoerig MdB, Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
- Prof. Dr. Ines Zenke, Präsidentin des Wirtschaftsforums der SPD
Moderatorin: Dr. Ursula Weidenfeld
11:55 bis 12.00 Uhr Schlusswort / Fazit
- Norbert Theihs, Geschäftsführung Hauptstadtbüro Berlin, Verband der Chemischen Industrie (VCI)
ab 12.00 Uhr Mittagsimbiss und „Get together“