ULA und AGP: Mitarbeiterkapitalbeteiligung spürbar stärken
Der Bundesverband Mitarbeiterbeteiligung – AGP und der Dachverband der Führungskräfte (ULA) begrüßen die Ankündigung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), die bereits im letzten Herbst im Koalitionsausschuss vereinbarte Anhebung der steuerlichen Freigrenzen für Mitarbeiterkapitalbeteiligungen umzusetzen, als längst überfälligen Schritt in die richtige Richtung. In einem gemeinsamen Schreiben an die Abgeordneten und beteiligten Bundesminister fordern die Verbände bereits heute einen Fahrplan vorzulegen, um zu Beginn der nächsten Legislaturperiode die Steuerfreibeträge auf mindestens 3.600 Euro jährlich weiter zu erhöhen. Unternehmen und Arbeitnehmer müssen zudem für die Chancen der Mitarbeiterkapitalbeteiligungen stärker als bislang sensibilisiert werden. Hierfür notwendig ist eine breit angelegte staatliche Informationskampagne.
Die Politik habe die Notwendigkeit besserer Rahmenbedingungen für die Mitarbeiterbeteiligung durchaus erkannt. FDP, Grüne und zuletzt die CDU haben sich mit zum Teil weitreichenden Vorschlägen zu Wort gemeldet. „Diese Entwicklung ist erfreulich, es fehlt bislang aber an der Umsetzung“, so AGP-Geschäftsführer Dr. Heinrich Beyer. Umso wichtiger sei es, zumindest die von Union und SPD zugesagte Anhebung des steuerlichen Freibetrags für Mitarbeiterkapitalbeteiligungen von heute jährlich 360 auf 720 Euro jetzt auch zum 01.01.2021 auf den Weg zu bringen. „Hier geht es um Planungssicherheit für die Unternehmen und Führungskräfte, aber auch um Glaubwürdigkeit“, mahnt ULA-Präsident Dr. Roland Leroux.
„Mitarbeiterkapitalbeteiligung ist ein unternehmerisches und gesellschaftspolitisches Thema ersten Ranges. Sie bietet Unternehmen und Mitarbeitern weitreichende Vorteile und ist geeignet, breiten Schichten der Bevölkerung die Teilhabe am Erfolg der Wirtschaft zu eröffnen und dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Vermögensbildung und Altersvorsorge zu leisten“, erklärt Beyer.
„Was wir angesichts der gewaltigen derzeitigen Verwerfungen unserer Wirtschaft brauchen, sind mutige Signale für die Mittelschicht. Die jüngsten Vorschläge verschiedener Parteien für eine deutliche Stärkung der Mitarbeiterbeteiligungen begrüßt die ULA ausdrücklich. Damit würden wir in diesem Bereich endlich ein wenig zu unseren europäischen Nachbarländern aufschließen. Ob allerdings in dieser Legislaturperiode noch ein wirklich großer Wurf gelingt, bleibt abzuwarten“, sagt Leroux.
„Bei der Mitarbeiterbeteiligung gewinnen beide Seiten: Die Unternehmen schaffen sich ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb um qualifizierte Fach- und Führungskräfte, erzielen insgesamt eine bessere Performance und bilden Eigenkapital. Die Stellung der Mitarbeiter als Mit-Eigentümer wird deutlich aufgewertet und sie bekommen Zugang zu einer renditestarken Anlageform für ihren Vermögensaufbau“, so Beyer weiter.
„Die Politik darf das Vertrauen der Bürger jedoch nicht gleich wieder verspielen. Das Letzte, was wir in dieser Lage benötigen, ist eine Debatte um Steuererhöhungen. Auch eine Finanztransaktionssteuer, die in erster Linie Kleinanleger trifft, wäre Gift. Weitere längst überfällige Schritte sind der vollständige Abbau der Doppelverbeitragung gesetzlich krankenversicherter Bezieher von Betriebsrenten sowie der komplette Abbau des Solis für alle Bürger“, mahnt Leroux.
Über uns:
Die ULA ist die Vereinigung der deutschen Führungskräfteverbände. Als Dachverband ist sie das politische Sprachrohr für 70.000 Führungskräfte in Deutschland. Sie vertritt deren Interessen gegenüber Regierung und Parlament sowohl in Berlin als auch in Brüssel.
Unter dem Motto „Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand“ setzt sich der Bundesverband Mitarbeiterbeteiligung – AGP seit 70 Jahren für eine stärkere Teilhabe der Arbeitnehmer am Kapital der Unternehmen ein. Mitglieder des gemeinnützigen Vereins sind Unternehmen, die Mitarbeiterbeteiligung praktizieren, sowie Wissenschaftler, Fachexperten und Personalverantwortliche.