VAA-Symposion: Arbeitsfähigkeit von Führungskräften stärken
Auf dem Symposion am 20. Februar 2015 in Wiesbaden betonte der 1. VAA-Vorsitzende Dr. Thomas Fischer, dass der demografische Wandel längere Lebensarbeitszeiten auch für Führungskräfte mit sich bringe: „Dies spielt in der politischen und wissenschaftlichen Diskussion bisher nur eine geringe Rolle.“ Daher habe der VAA die Bedingungen zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit untersucht. In zwei Studien unter VAA-Mitgliedern haben die Professoren Jürgen Deller von der Leuphana Universität Lüneburg und Wolfgang Appel von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes Schlüsselfaktoren für die Arbeitszufriedenheit und den langfristigen Erhalt der Arbeitsfähigkeit von Führungskräften identifiziert.
Den Studien zufolge weisen Chemie-Führungskräfte eine substanziell höhere Arbeitszeit und Arbeitsfähigkeit im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt auf. Dabei wirkt sich Führungsverantwortung positiv auf die Arbeitsfähigkeit auf. „Führungskräfte wissen, dass ihr Status Einsatzbereitschaft erfordert“, so der 1. VAA-Vorsitzende Fischer. Allerdings könne eine erhöhte Arbeitsbelastung auch zu einem schlechteren Gesundheitszustand und zu einer geringeren Arbeitszufriedenheit führen. „Dies wird insbesondere in der Mitte des Berufslebens zwischen 49 und 59 Jahren deutlich.“
Margret Suckale, Vorsitzende des Bundesarbeitgeberverbands Chemie und Vorstandsmitglied der BASF, betrachtet „Strukturen und Freiräume“ für die Mitarbeiter als Erfolgsfaktoren guter Führungsarbeit. Wichtig sei, die richtige Balance zu finden, und das speziell vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, Globalisierung und zunehmenden Komplexität in Wirtschaft und Gesellschaft, so Suckale.
Bei der anschließenden, von der ZDF-Moderatorin Gundula Gause geleiteten Paneldiskussion, kamen die Potenziale zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Arbeitsfähigkeit zur Sprache. Diese liegen unter anderem in der Nutzung der großen Erfahrung, des Urteilsvermögens und des Verantwortungsbewusstseins älterer Führungskräfte.