VAA zum Internationalen Frauentag: Chancengleichheit muss gelebt werden
Im Schnitt verdienen Frauen in Deutschland nach wie vor weniger als Männer – auch in Führungspositionen. Dies belegt die jährliche VAA-Einkommensumfrage unter außertariflichen und leitenden Angestellten der Chemie- und Pharmabranche. „Während im ersten Drittel des Berufslebens die Gesamteinkommen von Frauen und Männern ungefähr auf gleicher Höhe liegen, geht die Schere danach langsam, aber sicher auseinander“, berichtet VAA-Hauptgeschäftsführer Gerhard Kronisch. „Nach 30 Berufsjahren beträgt der Einkommensunterschied etwa 15 Prozent.“ Sowohl die mittelbare als auch die unmittelbare Diskriminierung aufgrund des Geschlechts müsse in Bezug auf alle Entgeltbestandteile und Entgeltbedingungen beseitigt werden, erklärt Kronisch. „Dies fordert nicht nur das AGG, sondern auch eine geltende EU-Richtlinie aus dem Jahr 2006.“
Die Benachteiligung von Frauen hat verschiedene Gründe. Dazu gehören neben dem niedrigen Frauenanteil in Führungspositionen, der geringeren Beschäftigungsquote von Frauen in Großunternehmen auch die enormen Unterschiede bei der Teilzeitarbeit. Gerhard Kronisch erläutert: „22 Prozent der im Jahr 2015 vom VAA befragten Frauen arbeiten in Teilzeit, während es bei den Männern nur vier Prozent sind.“ Dies hat die VAA-Umfrage zur Chancengleichheit ergeben. „Elternzeit wird von Frauen mehr als doppelt so häufig und mehr als dreimal so lange genommen als von Männern.“ Hier brauche es einen echten Sinneswandel, betont Kronisch.
Gerade die moderne, zunehmend digitalisierte Arbeitswelt ermöglicht es immer mehr Frauen, Beruf, Familie und Karriere besser zu vereinbaren. Zu einer erfolgreichen Vereinbarkeit gehören aber nicht nur die Möglichkeiten flexibler Arbeitsformen und Arbeitszeitmodelle, sondern auch deren praktische Umsetzung. Gerhard Kronisch mahnt: „Hier haben wir trotz der Fortschritte in den letzten Jahren noch ein großes Stück des Weges vor uns.“ Führungskräfte seien hier besonders in der Pflicht: „Sie sind diejenigen, die den Wandel vorleben müssen. Letztendlich geht es um ein Mehr an Gerechtigkeit.“
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